Widerstand gegen die Globalisierung des Kapitals – für Alternativen von unten22. Januar 2005, ab 18.00 Uhr
Kulturhallen Dampfzentrale, Marzilistr. 47, Bern
Podiumsdiskussion zum Thema:
Deglobalisierung oder Globalisierung von unten?
Strategien gegen den weltweiten Kapitalismus
Unkostenbeitrag 10.-/15.-
Jahr für Jahr treffen sich die 1000 grössten transnationalen Unternehmen und politischen Führer am World Economic Forum in Davos, um gemeinsam „den Zustand der Welt zu verbessern“, dieses Jahr unter dem Motto „Taking Responsibility for Tough Choices". Die gleichen Akteure sind es, die weltweit den Menschen den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie etwa Wasser, Nahrungsmitteln, Gesundheitsversorgung und Bildung sowie das existenzielle Recht der Mobilität und Flucht verweigern und ihre neoliberalen und imperialistischen Politiken – notfalls mit Krieg und Gewalt – mit zunehmender Agressivität durchsetzen.
Gegen ihr neoliberal-imperialistisches Projekt der globalen Enteignung wächst Widerstand: Immer mehr Menschen setzen sich aktiv für eine andere Welt ein. Neben und gemeinsam mit gewerkschaftlichen Aktionen und der wieder erstarkten Antikriegsbewegung sind neue soziale Bewegungen entstanden, die von Seattle über Genua bis hin zur grossen weltweiten Demonstration gegen den Krieg in Irak vom 15. Februar 2003 stets breiter geworden sind. Ausdruck davon ist das Weltsozialforum und das Europäische Sozialforum, an denen jeweils mehrere Zehntausend zusammenkommen. Seit mehreren Jahren gewinnt auch in der Schweiz Unmut und Protest gegen die herrschenden Verhältnisse an Bedeutung und äussert sich verstärkt in Mobilisierungen gegen den Ausverkauf der sozialen Sicherung und der öffentlichen Dienstleistungen, die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, den Abbau demokratischer Rechte und erkämpfter Errungenschaften oder in anti-imperialistischen Kundgebungen gegen die US-amerikanische Besatzung des Irak.
Das Andere Davos
Im Rahmen der Mobilisierungen gegen das WEF stellt die internationale Konferenz das „Andere Davos“ seit nunmehr fünf Jahren dem „von oben“ diktierten Dialog mit dem WEF die Debatte um konkrete Alternaitven „von unten“ entgegen. Auf Initiative von attac Schweiz und unterstützt von zahlreichen Organisationen und internationalen Netzwerken treffen sich seit 1999 im Zürcher Volkshaus jedes Jahr an die tausend AktivistInnen der Antikriegsbewegung, der Gewerkschaften und von Widerstandsbewegungen aus Europa, den USA und Lateinamerika sowie zahlreiche Intellektuelle und Interessierte.
Auch das Andere Davos 2005 will – dieses Jahr zum ersten Mal in Bern – erneut ein Ort des Widerstands und der Ausarbeitung von Alternativen sein. Das breite Spektrum der Bewegung wird einladen zu diskutieren, wo der globalisierte Kapitalismus Widersprüche aufweist, an denen emanzipatorische Antworten ansetzen können und gemeinsame Bezüge für zukünftige Mobilisierungen zu suchen.
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